„Hiob“
nach Joseph Roth. Mit Samuel Finzi & Gebrüder Glücklich

Mit seiner virtuosen Live-Musik und seinem jiddischem Witz bewegt sich dieses faszinierende Stück zwischen Drama und Komödie. Mendels Lebensgeschichte ist von zeitloser Aktualität und Schönheit und berührt die Grundfragen des Lebens. Sie spielt in Galizien, der heutigen Ukraine, in der Zeit der beiden großen Kriege des vergangenen Jahrhunderts. Mendel, ein Toralehrer, flieht mit seiner Frau und zwei seiner Kinder nach New York, um dem Krieg und den Übergriffen des zaristischen Russlands zu entgehen. Einen Sohn, den kranken Menuchim, müssen sie zurücklassen. In diesem Setting aus Krankheit, Flucht und neuer Welt ist Mendel einem Füllhorn an Schicksalsschlägen ausgesetzt, denen er mit Humor und Demut begegnet. Wie der biblische Hiob scheint er alles zu verlieren und bricht mit seinem Gott - kann am Ende, in einem berührenden Happy End, aber doch das Leben feiern.

Auf der Grundlage des großen galizischen Romans von Joseph Roth, der im Jahr 1930 erschien, wenige Jahre bevor die Zerstörung der darin geschilderten Welt begann, hat Martin Mühleis eine moderne Bühnenerzählung für einen Schauspieler und zwei Musiker geschaffen.

Gerade in diesen Tagen kommt sie wie eine Parabel auf Pandemie und Krieg daher, wie eine der uralten Geschichten, die seit Menschengedenken von Mund zu Mund weitergetragen werden. Und wer wäre besser geeignet, die Geschichte Mendel Singers zu erzählen als Samuel Finzi! Der Akzent des Ostens ist sein Markenzeichen. Er, der für seine Arbeiten am Burgtheater Wien und dem Deutschen Theater Berlin (Schauspieler des Jahres), aus Fernsehen (»Allmen«) und Kino (»Snake Eyes«) bekannt ist, erzählt die Geschichte Mendel Singers gemeinsam mit der Musik des Duos „Gebrüder Glücklich“, deren Geige und Akkordeon der Geschichte den Sound des Schtetls verleihen.